Gastbeitrag Markus Köstler – Motopädagogische Elemente im Fußballtraining?

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Ich freue mich heute als Gastautor der Motopraxis einen Beitrag über Motopädagogik und Fußball schreiben zu dürfen.

Motopädagogik und Fußball – das Eine hat doch mit dem Anderen nichts zu tun! So, oder so ähnlich war meine Reaktion als meine Frau Katharina, Motopädagogin und Motogeragogin, mir vorschlug motopädagogische Elemente ins Fußballtraining der Buben und Mädchen der U8 Mannschaft zu integrieren. Doch wie kam es überhaupt zu dieser Anregung? Unser Sohn Johannes trainiert seit zwei Jahren im örtlichen Fußballverein, seit November 2013 unterstütze ich unseren Trainer Walter beim Training in der Halle. Schon beim Training und den Turnieren am Fußballplatz fiel mir immer wieder auf, dass sich unsere Mannschaft beim Zusammenspiel schwer tat.

Oft hatte ich den Eindruck, die Kinder wissen nicht welche Spieler zu ihrer Mannschaft gehören und wo am Spielfeld die Mitspieler gerade stehen. Auch die Reaktionsgeschwindigkeit, beispielsweise bei einem Ballverlust, war meiner Wahrnehmung nach problematisch. Noch deutlicher traten diese Defizite dann bei den Trainings und Spielen in der Halle hervor. Als ich nach einem der ersten Hallentrainings diese Wahrnehmungen mit Katharina besprach, machte sie mir eben diesen, zu anfangs erwähnten, Vorschlag. Schnell waren wir uns einig, dass auf spielerische Art und Weise die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit sowie die gegenseitige Wahrnehmung verbessert werden kann. Als Mittel dazu spielen wir derzeit zu Beginn des Trainings zirka zehn Minuten lang kooperative Fangspiele. Nach dieser „Aufwärmphase“ trainieren die Kinder fußballspezifische Fähigkeiten wie Passspiel, Dribbeln oder Schusstechnik.

Zum Abschluss der 90 minütigen Trainingseinheiten folgt eine kurze Entspannungsphase, zum Beispiel mit einer Ballmassage. Auch wenn wir erst seit Herbst 2013 in dieser Form trainieren, so bin ich überzeugt, dass sich bereits erste Erfolge eingestellt haben: Das Zusammenspiel klappt zwar noch nicht immer, aber immer öfter und auch die Rate der Fehlpässe direkt zum Gegner nimmt stetig ab. Was für mich aber eigentlich am schönsten ist: Die Kinder freuen sich jedes Mal auf das Training und bringen bereits eigene Spielideen und Wünsche mit. Ich habe jedenfalls vor „am Ball“ zu bleiben und mit weiteren motopädagogischen Elementen das fachspezifische Training zu unterstützen! Von den Erfolgen werde ich hoffentlich an dieser Stelle wieder berichten dürfen!

Markus Köstler

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