Motogeragogik

Brausesause

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Brause mit Magnesium, Brause mit Calcium, Brause mit Himbeergeschmack und so weiter…

Der Geschmack ist mir heute egal, ich bin nur an der Verpackung interessiert. Denn diese ist natürlich wieder einmal ein wunderbares Motomaterial für die Seniorenstunde!

Die Rollen haben einen gut schließenden Deckel. Es erfordert schon Einiges an Geschick, ihn zu öffnen oder zu schließen.

Eine Murmel in das Röhrchen – schon entsteht ein attraktives Musikinstrument!

Einklemmen zwischen Fingern, Knien und Zehenspitzen, Fußball und Massagerolle oder balancieren auf verschiedenen Körperteilen – mit diesem Material lassen sich viele Ideen finden!

Viel Spaß beim Ausprobieren!

PS.: Kleine Fläschchen von Joghurtdrinks gehen auch! (Drehverschluss!!)

Brauserollen1 Brauserollen2

Warm anziehen!

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Am Dienstag waren die Temperaturen zwar erträglich, aber der Wind doch etwas frisch. Also rein in die warme Strumpfhose – ich weiß nicht, wie ich den Winter ohne sie ertragen könnte – und die alten Strumpfhosen meiner Tochter in den Überraschungssack gepackt!

Obwohl ich sie schon letzte Woche mithatte (die Stunde wurde vom Clown, der auf Besuch war unterbrochen), ließen sich die Teilnehmer/innen gleich auf das lustige, bunte Material ein und entwickelten viele eigene Ideen damit.

Frau T., der beide Beine abgenommen wurden, konnte trotzdem ihr der ursprüngliche Zweck der Strumpfhosen bewusst ist, eine lustige, freudvolle Stunde erleben. Ihr Mann, der sie besuchte und spontan mitmachte, leistete dazu einen wesentlichen Beitrag.

Strümpfe4

Und unser Strumpfgespenst sorgte bei allen für herzliches Gelächter! Auch die Dame selbst hatte großen Spaß dabei!

Strümpfe5

Moto für Alt und Jung – von früh bis spät

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Unausgeschlafen, Energiepegel laut Radio bei gerade mal 60% und jede Menge zu tun – der Tag kann ja heiter werden!

Erste Station: Barbaraheim Gänserndorf
Darauf habe ich mich schon gefreut! Ein Material, das mir liegt, gute Ideen im Gepäck. Das wird gut!
Von meiner Stunde blieben mir nur der Anfang und das Ende, denn ein sehr netter Clown besuchte die Bewohner/innen und kam in meine Gruppe. Sogleich schnappte er sich meinen Strumpfhosenball und spielte mit. Die Leute waren begeistert!

Clown2 Clown1

2. Station: Mittagessen zu Hause
Gott sei Dank gab es noch Reste von gestern, die ich nur mehr mit Kartoffeln und Fisch ergänzen musste. Alle wurden satt! Außerdem haben beide Kinder die Aufgabe geschafft, bevor ich das Haus für die Nachmittagsstunden verlassen musste. Halleluja!

3. Station: Turnsaal NMS Withalmstraße, Sportunion Wolkersdorf
15 Uhr Motopädagogisches Kleinstkinderturnen
Wir sind eine kleine, feine Gruppe mit sehr jungen Kindern, die allesamt neugierig und bewegungshungrig sind. Da gibt es interessante Dinge, wie die Musikanlage mit den vielen Knöpfen oder die bunten Tücher, die sich durch anpusten bewegen. Ein Rollbrett rollt zwischen Kind und Begleitperson hin und her, auf Stepbretter kann man nicht nur klettern sondern sie auch prima als Trommel benutzen. Wenn man sich klein macht, passt man sogar drunter durch.

Stepbretter

16 Uhr Eltern-Kind-Turnen
Auf besonderen Wunsch gab es heute noch einmal die Möglichkeit, die Bobby Cars mitzubringen! Diese Aufforderung nahmen viele an, aber auch der Rest der Stationen wurde eifrig genutzt. Highlight war heute der doppelt lange Tunnel!

Ein großes Lob und Dankeschön an die Eltern der Gruppe, die den Titel auch wirklich ernst nehmen und genau so begeistert mitmachen, wie die Kinder!

MukiBobbycar

 

 

Von drauß` vom Walde komm ich her…

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… und hab etwas mitgebracht!
Gestern hab ich es ganz spannend gemacht, was im Überraschungssack verborgen war. Zuerst wurde nur vorsichtig gedrückt, ein bisschen geschüttelt.
In der zweiten Runde forderte ich alle zum Riechen auf. Alle waren sich einig, dass es gut riecht, was da drin ist, aber die Meinungen, wonach es duftete, gingen auseinander – Pfefferminz, Lebkuchen, Kekserl, Gewürz, Pfeffer, würzig,… Erstaunlich welche Assoziationen hier hervorgerufen wurden.
In der letzten Runde durften alle mit geschlossenen Augen hineingreifen. „Oh, das sticht ja! Aber jetzt weiß ich es!“

Ein wunderbares Material aus der Natur, das viele Ideen weckt, natürlich zum Singen anregt (Oh Tannenbaum) und das sich fast alle als Andenken an die Stunde mitgenommen haben!

Zweigerl

 

Die Zuckerpuppe aus der Küche

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Letzte Woche arbeitete meine Kollegin Barbara mit Kochlöffeln. Ich versuchte an das Thema anzuknüpfen und brachte Geschirrtücher mit. Ein Treffer ins Schwarze!
Von Beginn an zeichnete sich ein enormer Spaßfaktor ab. Wir waren eine relativ große Runde und schon bei der Gymnastik begannen einige Damen zu kichern und zu glucksen. Einer der Herren, geistig topfit, machte immer wieder Späße. Als der Direktor mit einer Besichtigungsgruppe vorbeispazierte blieben die verwundert und amüsiert stehen.

Die Geschirrtücher wurden mit viel Begeisterung bewegt, geschwungen, zusammengelegt, gewunden, gedreht und natürlich als Verkleidungen zweckentfremdet. Schals, Kopftücher, Gürtel, Verbände,… alles Mögliche war dabei. Ich musste dann einfach noch den Einwurf bringen, dass die Senioren in Gänserndorf sich am Dienstag auch als Bauchtänzerinnen verkleidet hatten. Das löste eine Welle der Begeisterung aus und eine Dame begann sofort den Schlager „Die Zuckerpuppe aus der Bauchtanztruppe“ zu singen. Dank MP3 Player mit großer Speicherkapazität konnte ich diesem Musikwunsch entsprechen und schon tanzten und sangen wir mit Bill Ramsey. Sogar die Schwestern aus der Pflegestation schauten aus der Tür, ganz verwundert, wer da solchen Spaß hat.

Auch das Feedback der Senioren war entsprechend. Eine Dame, die vor der Stunde noch fragte, ob sie bei mir Therapie machen muss, war so froh, dass sie da dabei war! Spaß zu haben ist einfach so wichtig! Die strahlenden Augen und lachenden Gesichter sind der schönste Lohn einer solchen Stunde!

 

Ein bisschen Spaß muss sein

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Einfache Kleiderbügel, ein Luftballon und abgeschnittene Strumpfhosenbeine bescherten heute ausnahmslos allen Teilnehmern sowohl Erfolgserlebnisse als auch jede Menge Spaß und Freude! Sogar das Überziehen des gebogenen Kleiderbügels gelang einigen sogar ohne Hilfe! Am Ende gab es für mich Applaus und alle verließen mit einem Strahlen im Gesicht die Gruppe.

Ein Wermutstropfen war dennoch dabei. Wahrscheinlich aus Neugier blieben etwas abseits zwei junge Herren stehen und grinsten, während wir zu Musik marschierten um uns aufzuwärmen. Eine Dame fasste das als ein Auslachen auf und war auch gekränkt. Ich spannte die beiden aber dann zum Fotografieren ein und dann schaute sie extra freundlich fürs Foto und war wieder versöhnt.

Bleiben wir uns bewusst, wie wichtig die große Wertschätzung ist, die wir unseren Teilnehmern entgegenbringen!

 

Kleiderbügel1 Kleiderbügel2 Kleiderbügel3 Kleiderbügel4

Das Zeitungsblatt

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Heut wanderte durch unsere Stadt
ein großes, keckes Zeitungsblatt.
Mir selber ist`s begegnet.

So beginnt ein Gedicht von Josef Guggenmoos, welches heute unser Stundenthema einleitete.
Nach dem Austeilen der Zeitungsblätter an die Senioren, vertieften sich gleich einige ins Lesen. Mit dem Gedicht konnte ich aber wieder ihre Aufmerksamkeit gewinnen und gemeinsam ließen wir unsere Blätter zum Text lebendig werden.
Überhaupt lebte die heutige Stunde von der Abwechslung der Angebote. In der Gruppe gibt es eine Dame, die keine Beine mehr hat und auch nur eine Hand benutzen kann. Dann gibt es eine, die nichts sieht und eine dritte, die ihren Rollator immer vor sich stehen hat. Durch diese Umstände muss ich die Übungen und Aktivitäten so wählen, dass auch diese Leute immer wieder mit einbezogen werden können. Das heißt, auf ein Fußballspiel folgt wieder eine Tätigkeit mit den Händen.
Diese Abwechslung gelingt manchmal gut und manchmal nicht so ganz. Heute war es perfekt und alle gingen mit einem Lächeln und einige mit einem Lied („Mein Hut, der hat drei Ecken“) auf den Lippen aus der Stunde.

Meine Anregungen für diese Stunde stammen aus dem Buch von Thesi Zak, Elisabeth Gstöttner und Marianne Eisenburger: In Bewegungsrunden aktivieren (siehe Literatur und Links)

Was der Herbst beschert

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Alle Kurse sind wieder am Laufen, von den Jüngsten beim Eltern-Kind-Turnen bis zu den Ältesten im Pflegeheim. Der Herbst mit seinen vielen Früchten regt wieder zu vielen neuen Ideen an, bewegte und bewegende Stunden zu gestalten.

Maiskolben sind dabei schon ein Klassiker, aber meine liebe Kollegin Barbara Reithofer verwendet schon in den letzten Jahren sehr erfolgreich „Kastanienketterl“. Also haben wir uns vor Kurzem gemeinsam in den Wolkersdorfer Schlosspark begeben um dort die begehrten braunen, glänzenden Früchte zu sammeln. Passanten und vorbeikommende Kindergartengruppen staunten doch ein wenig über uns. Eine Pflegekraft aus dem nahen Margaretaheim aber erkannte uns und stellte gleich fest: “ Da bekommen unsere Leute am Freitag wieder was Lustiges!“

Kastanien1

So war es dann auch, und auch die Senioren in Gänserndorf freuten sich über dieses besondere Material.

Im Überraschungssack war es relativ leicht zu erkennen. Die Schnur, an der die Kastanien aufgefädelt sind, sorgte kurzzeitig für Verwirrung. Eine Dame meinte aber, da sei ein Stängel dran, das gäbe es ja gar nicht! Beim Herausholen der Ketterl lachte sie herzlich!
Genau diese Dame hat mich am Dienstag auch sehr bewegt. Nach zwei schweren Operationen ist sie an einen Liegesessel gefesselt. Sie wollte gerne abseits der Gruppe dabei sein und keinesfalls in den Kreis. Trotzdem hat sie aber von Anfang an mitgemacht, so gut es ihr eben möglich war. Und das Wichtigste – sie hatte Spaß und Freude daran! Gegen Ende bat sie mich dann, den schlafenden Herrn vor ihr doch ein wenig zur Seite zu schieben, damit sie besser sehen könne!

 

Bastelanleitung: Kastanien durchbohren und jeweils 4 Stück auf eine feste Schnur oder Spagat auffädeln. An einem Ende eine Schlinge knoten, so groß, dass ein Finger locker durchpasst (Achtung, die Finger der Senioren sind oft geschwollen und nicht mehr so beweglich!). Auf dem Foto rechts ist eine normale Kette zu sehen, war aber nur ein Prototyp. Daneben ist die richtige Kette mit dem Schlingerl.
Ketterl luftig und trocken aufbewahren, sonst schimmeln sie!

Kastanien2 Kastanien3

 

Wie heißt sie doch gleich?

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Mein Namensgedächtnis ist eigentlich großartig. Doch auch mir passiert es immer wieder, dass ich den Namen von Teilnehmern, die nicht so oft dabei sind, wieder vergesse.
Am Dienstag bin ich dann natürlich prompt ins Fettnäpfchen getreten, als ich eine Dame nach ihrem Namen fragte und sie konnte ihn mir nicht sagen. Eine unangenehme Situation, besonders für die Dame. Ihre Sitznachbarin half uns aber aus der Patsche und meinte: „Ich glaub, es war irgendwas mit W.“ Und da fiel es mir wieder ein. Die beiden Frauen strahlten! Die eine, weil sie nun wieder ihren Namen wusste, die andere, weil sie den entscheidenden Hinweis erbracht hatte!

… Den Menschen eine Aufgabe geben und ihnen das Gefühl vermitteln, dass sie gebraucht werden…

Auch Frau St. hat sich ihre Aufgabe gesucht und gefunden. Liebevoll betreut sie in der Stunde die beiden jungen Frauen, die neben ihr in den Rollstühlen sitzen.

Aufgabe

 

Honig im Kopf

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Seit gut einer Woche liegt die DVD mit Til Schweigers Film „Honig im Kopf“ zu Hause, vorgestern Abend konnte ich sie mir endlich in Ruhe ansehen. Gerührt, berührt aber auch herzlich erfreut über so einen wunderbaren Film möchte ich zwei Szenen hervorheben und zitieren

In der ersten lässt sich Tilda von ihrem Kinderarzt erklären, was Alzheimer ist und wie sie ihrem Opa helfen kann (Spielzeit 0:30:33)

…Was dein Opa jetzt ganz dringend braucht, ist ganz viel Liebe von dir und Verständnis. Auch wenn er Sachen sagt oder macht, die keinen Sinn machen. Da musst du ihm das Gefühl geben, dass du ihn verstehst. Und du musst ihm Aufgaben geben. Ja, das ist ganz wichtig für ihn, damit er sich gebraucht fühlt.

In der zweiten Sequenz (1:17:28 Spielzeit) lesen Tildas Eltern in ihrem Tagebuch, was das Mädchen nach dem Gespräch mit dem Arzt notiert hat:

… Das Wichtigste für unser Gehirn ist Freude. Das ist das Düngemittel Nr. 1, das dem Gehirn hilft, damit es wachsen kann oder es repariert, wenn es kaputt geht. Dr. Ehlers hat gesagt, dass das stimmt, wenn man seine Ziele nur erreichen kann, wenn man es mit Freude macht. Aber viele alte Menschen haben eben keine Ziele mehr, weil sie damit keinem eine Freude machen und keiner stolz auf sie ist. Keiner braucht sie. Und deshalb werden sie dann krank, weil ihr Gehirn verkümmert und sie können es nicht mehr reparieren, weil sie keinen Spaß haben.

Hier für euch der Link zum Trailer, aber ich kann euch nur empfehlen, den ganzen Film anzusehen.