Month: September 2015

Was der Herbst beschert

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Alle Kurse sind wieder am Laufen, von den Jüngsten beim Eltern-Kind-Turnen bis zu den Ältesten im Pflegeheim. Der Herbst mit seinen vielen Früchten regt wieder zu vielen neuen Ideen an, bewegte und bewegende Stunden zu gestalten.

Maiskolben sind dabei schon ein Klassiker, aber meine liebe Kollegin Barbara Reithofer verwendet schon in den letzten Jahren sehr erfolgreich „Kastanienketterl“. Also haben wir uns vor Kurzem gemeinsam in den Wolkersdorfer Schlosspark begeben um dort die begehrten braunen, glänzenden Früchte zu sammeln. Passanten und vorbeikommende Kindergartengruppen staunten doch ein wenig über uns. Eine Pflegekraft aus dem nahen Margaretaheim aber erkannte uns und stellte gleich fest: “ Da bekommen unsere Leute am Freitag wieder was Lustiges!“

Kastanien1

So war es dann auch, und auch die Senioren in Gänserndorf freuten sich über dieses besondere Material.

Im Überraschungssack war es relativ leicht zu erkennen. Die Schnur, an der die Kastanien aufgefädelt sind, sorgte kurzzeitig für Verwirrung. Eine Dame meinte aber, da sei ein Stängel dran, das gäbe es ja gar nicht! Beim Herausholen der Ketterl lachte sie herzlich!
Genau diese Dame hat mich am Dienstag auch sehr bewegt. Nach zwei schweren Operationen ist sie an einen Liegesessel gefesselt. Sie wollte gerne abseits der Gruppe dabei sein und keinesfalls in den Kreis. Trotzdem hat sie aber von Anfang an mitgemacht, so gut es ihr eben möglich war. Und das Wichtigste – sie hatte Spaß und Freude daran! Gegen Ende bat sie mich dann, den schlafenden Herrn vor ihr doch ein wenig zur Seite zu schieben, damit sie besser sehen könne!

 

Bastelanleitung: Kastanien durchbohren und jeweils 4 Stück auf eine feste Schnur oder Spagat auffädeln. An einem Ende eine Schlinge knoten, so groß, dass ein Finger locker durchpasst (Achtung, die Finger der Senioren sind oft geschwollen und nicht mehr so beweglich!). Auf dem Foto rechts ist eine normale Kette zu sehen, war aber nur ein Prototyp. Daneben ist die richtige Kette mit dem Schlingerl.
Ketterl luftig und trocken aufbewahren, sonst schimmeln sie!

Kastanien2 Kastanien3

 

Wie heißt sie doch gleich?

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Mein Namensgedächtnis ist eigentlich großartig. Doch auch mir passiert es immer wieder, dass ich den Namen von Teilnehmern, die nicht so oft dabei sind, wieder vergesse.
Am Dienstag bin ich dann natürlich prompt ins Fettnäpfchen getreten, als ich eine Dame nach ihrem Namen fragte und sie konnte ihn mir nicht sagen. Eine unangenehme Situation, besonders für die Dame. Ihre Sitznachbarin half uns aber aus der Patsche und meinte: „Ich glaub, es war irgendwas mit W.“ Und da fiel es mir wieder ein. Die beiden Frauen strahlten! Die eine, weil sie nun wieder ihren Namen wusste, die andere, weil sie den entscheidenden Hinweis erbracht hatte!

… Den Menschen eine Aufgabe geben und ihnen das Gefühl vermitteln, dass sie gebraucht werden…

Auch Frau St. hat sich ihre Aufgabe gesucht und gefunden. Liebevoll betreut sie in der Stunde die beiden jungen Frauen, die neben ihr in den Rollstühlen sitzen.

Aufgabe

 

Honig im Kopf

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Seit gut einer Woche liegt die DVD mit Til Schweigers Film „Honig im Kopf“ zu Hause, vorgestern Abend konnte ich sie mir endlich in Ruhe ansehen. Gerührt, berührt aber auch herzlich erfreut über so einen wunderbaren Film möchte ich zwei Szenen hervorheben und zitieren

In der ersten lässt sich Tilda von ihrem Kinderarzt erklären, was Alzheimer ist und wie sie ihrem Opa helfen kann (Spielzeit 0:30:33)

…Was dein Opa jetzt ganz dringend braucht, ist ganz viel Liebe von dir und Verständnis. Auch wenn er Sachen sagt oder macht, die keinen Sinn machen. Da musst du ihm das Gefühl geben, dass du ihn verstehst. Und du musst ihm Aufgaben geben. Ja, das ist ganz wichtig für ihn, damit er sich gebraucht fühlt.

In der zweiten Sequenz (1:17:28 Spielzeit) lesen Tildas Eltern in ihrem Tagebuch, was das Mädchen nach dem Gespräch mit dem Arzt notiert hat:

… Das Wichtigste für unser Gehirn ist Freude. Das ist das Düngemittel Nr. 1, das dem Gehirn hilft, damit es wachsen kann oder es repariert, wenn es kaputt geht. Dr. Ehlers hat gesagt, dass das stimmt, wenn man seine Ziele nur erreichen kann, wenn man es mit Freude macht. Aber viele alte Menschen haben eben keine Ziele mehr, weil sie damit keinem eine Freude machen und keiner stolz auf sie ist. Keiner braucht sie. Und deshalb werden sie dann krank, weil ihr Gehirn verkümmert und sie können es nicht mehr reparieren, weil sie keinen Spaß haben.

Hier für euch der Link zum Trailer, aber ich kann euch nur empfehlen, den ganzen Film anzusehen.

 

Maßarbeit

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Trotz des schleppenden Zustroms der heutigen Teilnehmer/innen erlebten wir heute gemeinsam eine sehr intensive, produktive Stunde. Alle, wirklich alle, kamen ins Experimentieren und Tun mit dem heutigen Material, einfachen Schneidermaßbändern. Nicht nur eigene Ideen wurden entwickelt und verwickelt, auch gemeinsam wurde nach Lösungen für die Aufgabe „Bauen Sie zu zweit eine Seilbahn mit den Maßbändern und der Kartonrolle!“ gesucht. Wie man auf dem Foto erkennen kann, hat das wunderbar funktioniert!

Maßband