Month: Mai 2014

Frühlingsgefühle

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Heute gab es wieder ein nettes Erlebnis bei meinen Senioren!

Frau F., die bisher immer eher mürrisch auf meine Aufforderung mitzukommen reagiert hatte, saß am Tisch und versuchte Zwirn in eine Nadel einzufädeln. Sie bat mich um Hilfe und natürlich fädelte ich ihr ein. Ich holte dann meine Leute zusammen und kam 10 Minuten später wieder bei ihr vorbei und fragte, ob es jetzt geklappt hätte. Sie sprang direkt aus dem Sessel auf (und das bei beachtlicher Leibesfülle) und sagte freudestrahlend: „Ja, alles fertig! Und weil Sie mir geholfen haben, geh ich jetzt mit Ihnen mit und schau mir an, was Sie da machen!“ – Das Eis war gebrochen!

Das Thema war heute frühlingshaft, zauberhaft, blumig,… Am Anfang pflückten wir beim imaginären Frühlingsspaziergang Wiesenblumen. Einen echten Strauß hatte ich natürlich auch mit. Unterstützung hatte ich heute auch noch von meiner Tochter, die wie eine Elfe tanzend mit einem Gräserkranz auf dem Kopf für viele Ahs und Ohs sorgte. Mit grünen Bastkränzen kamen dann alle gleich in Schwung und die Ideen sprudelten. Highlight war, wie so oft, das gemeinsame Spiel – Wasserball mit dem Material auf dem Boden weiterspielen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie erfinderisch die Leute werden, um an den Ball zu kommen oder ihn dem Nachbarn wegzuschnappen. Da strecken sie plötzlich ihre Arme, beugen sich weit nach vor, machen fast verkehrte Liegestütz am Sessel um das begehrte Objekt mit der Fußspitze noch zu erwischen,…

 

Der heiße Boden

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„Baut mit den Dingen, die ihr im Geräteraum findet, Wege durch den Turnsaal, so dass ihr den Boden nicht berühren müsst, um von einer Station zur anderen zu kommen!“

Nach dem anfänglich großen Fragezeichen, das über den Köpfen der Kinder schwebte, halfen wir ein wenig mit, die Bewegungswünsche der Kinder auszuformulieren und die passenden Geräte auszuwählen. Dann werkten sie großteils allein, und wir konnten heute sehr viel beobachten.

Zwei Buben, Geschwister, nahmen den Auftrag sehr ernst und berührten schon beim Aufbau kein einziges Mal den Boden. Sie bauten eine Seilbahn quer durch den Saal. Jedes Seil, das sie brauchten, holten sie auf einem Rollbrett liegend und knüpften es auch im Liegen an.

Zwei Mädchen, ebenfalls Gschwister, legten mit einfachen Mitteln Wege zwischen den Stationen der anderen Kinder. Auch sie hielten sich streng an den Auftrag, den Boden nicht zu berühren! Später bauten sie sich ein Fahrzeug, welches sie ebenfalls ohne den Boden zu berühren weiterbewegten um damit von Station zu Station zu kommen.

Andere Kinder probierten die Wege zwar aus, liefen aber dann doch auf dem Boden, wahrscheinlich um schneller voranzukommen.

Für mich wäre es interessant, den Kindern nur Kleinmaterial/Kleingeräte zur Verfügung zu stellen, eventuell wieder mit dem Konzept der Materialbar, und sie in Bodennähe bauen zu lassen. (Hintergedanke Gleichgewicht!)

 

hotfloor

Materialbar 1

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„Bau etwas für die Tiere, die du dir ausgesucht hast!“

Den Kindern standen letzte Woche eine Vielzahl von Hartgummitieren zur Auswahl. Dazu bauten wir auf einer Langbank noch eine Materialbar auf, mit lauter Materialien, die uns sinnvoll und brauchbar erschienen. Wir waren uns sicher, damit einen Volltreffer zu landen, der bei allen gut ankommen würde.

Natürlich bauten fast alle tolle Dinge für die Tiere: ein Lift, eine Hängematte für Pferde (Foto unten), ein Spinnennetz, einen Stall,… aber genau die Kinder, von denen wir erwarteten, sie hätten sofort eine Idee, konnten mit dem Auftrag gar nichts oder nur wenig anfangen.

Die Materialbar an sich kam trotz allem sehr gut an. Die Vielfalt an verschiedenen Dingen faszinierte die Kinder und sie kamen immer wieder und fragten, was und woher dieses oder jenes sei. Auf jeden Fall war es auch für uns interessant zu sehen, welche Materialien für die Kinder ansprechend und auffordernd wirken.

 

Materialbar1    Tiere1    HängemattePferd

Betten überziehen im Kindergarten

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Viele Bettüberzüge, große Badetücher und Decken eröffneten heute vielfältige Erfahrungsmöglichkeiten für die Kinder im Kindergarten. Durch eine gezieltere Aufgabenstellung können nach dieser Materialerfahrungsstunde noch einige Einheiten folgen. Themen waren heute besonders das Ziehen und sich verstecken. Der Wunsch nach Zusatzmaterial für Höhlenbauen tauchte natürlich auch auf, das wollte ich aber für das nächste Mal „aufheben“. Die gemeinsame Kutschenfahrt (zu Leopold Mozarts Schlittenfahrt) wurde von vielen Kindern als sehr lustig empfunden. Bei der Entspannung verwunderte es mich wieder einmal, wie schnell die Kinder nach einer so bewegten und doch mitunter lauten Stunde zu sich und zur Ruhe finden können. Passend zum Regenwetter draußen war es eine einfache Klopfmassage (Regen auf dem Rücken des Partners) zu sanfter, aber doch bewegter Musik.

Kutschenfahrt    Regenmassage

 

Langbänke

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Langbänke gibt es eigentlich in jedem Turnsaal. Heute seht ihr sie in einer sehr einfachen aber effektiven Kombination.

Körpererfahrungen beim Rutschen, sich Hinaufziehen, Balancieren und Klettern sind möglich. Soziale Interaktionen ergeben sich auf natürliche Weise, wenn sich zwei oder mehrere auf ihrem Weg begegnen und aneinander vorbei wollen, sich gegenseitig stützen oder ein Stück gemeinsam zurücklegen. Genauso entwickeln sich wieder gemeinsame Spielideen (Zirkus, Klettergarten, Festung,…)
Langbänke 1

Der Maibaum

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Nach einer netten Plauderei über den Maibaum vorm Fenster und die verschiedenen Bräuche zum Maibaumaufstellen bis hin zum ersten Ballkleid von Frau Sch., welches sie einst zum Maifest bekommen hatte, nahm sich jeder eine Kartonröhre aus einer großen Kiste, die im Kreis geschoben wurde. Von den Teilnehmern kamen so viele Ideen, dass ich mein zweites Material, grüne Seilringe, eigentlich nicht unbedingt gebraucht hätte.

 

Maibaum

Motopädagogik in Kagran 2

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Insgesamt 38 Kinder konnten gestern an einer motopädagogischen Einheit teilnehmen. 3 Kisten voll Schraubverschlüssen, unzählige Joghurtbecher und einige Kartonröhren in unterschiedlichen Längen hatten wir im Gepäck.

Nach dem Sauseschritt und dem Superkleberspiel, bei dem die Kinder ihre „Laufkraft“ beweisen konnten, wurden die Materialien in allen ihren Möglichkeiten erforscht. Natürlich wurde geschöpft, geschüttet und geworfen, dann sortiert, gelegt und gebaut. Auch schöne Spielideen entwickelten sich: eine Bäckerei, in der es Joghurt und Kekse zu kaufen gab, ein Eishockeymatch und eine Wurfbude. Bemerkenswert auch die Rakete, an der die Stöpsel in besonderer Weise angeklebt waren (siehe Foto). Das zweite Foto zeigt den „Stöpselengel“ – ein wunderbares Beispiel dafür, dass Körpererfahrungen auch in einer Materialerfahrungseinheit möglich sind!

 

Rakete    Söpselengel